Ähnlich wie der Spargel im Frühjahr hat auch der Kürbis als klassisches Saisongemüse im Herbst eine riesengroße Fangemeinde. Der Hokkaido geht da sogar noch einen Schritt weiter: Der geht unter kulinarischen Gesichtspunkten nämlich immer! Also quasi das ganze Jahr über. Und das aus gutem Grunde: Kürbisse gehören generell zu einer der dankbarsten Gemüsesorten überhaupt. Denn nicht nur ihr Fruchtfleisch, auch ihre Samen und deren Öl haben es in sich.
Der Kürbis ist rein botanisch gesehen zwar eine Beere, trotzdem bringen es die größten Exemplare bis auf sagenhafte 450 Kilogramm. Aus gesundheitlicher Sicht sind vor allem seine Samen (nicht ganz korrekt meist als Kerne bezeichnet) interessant. Aber auch sein Fruchtfleisch kann mit gesunden Inhaltsstoffen punkten – und ist darüber hinaus vielseitig in der Küche einsetzbar.
Bitte diese Kürbis-Doppel-K-Eselsbrücke notieren: Kürbisse sind krass gesund!
Kürbisfleisch besteht zu 80 bis 95 Prozent aus Wasser und enthält entsprechend wenig Kaloriennämlich nur durchschnittlich 26 Kcal pro 100 Gramm. Dennoch sättigt es gut – dank vieler unlöslicher Ballaststoffe. In der traditionellen Pflanzenheilkunde gilt Kürbisfleisch außerdem als harntreibend und dadurch als entwässernd. Vor allem die Kürbissorten, deren Fruchtfleisch satt-orangefarben oder -grün ist, enthalten viel Beta-Carotin.

Obendrein stecken weitere wertvolle Substanzen in der Gartenfrucht: Eiweiß natürlich, aber auch Kalzium, Eisen, Kalium, Magnesium, B-Vitamine, Vitamin C und Folsäure. Kalium ist unter anderem für die Erregbarkeit von Nervenzellen wichtig. Eisen brauchen wir vor allem für den Sauerstofftransport im Körper. Der hohe Gehalt an Beta-Carotin, das der Körper in Vitamin A umwandeln kann, ist verantwortlich für die orange Färbung des Fruchtfleisches. Vitamin A ist unter anderem wichtig für Augen, Haut und Schleimhäute. Kürbissorten, die sich roh genießen lassen (wie der süßliche Moschuskürbis), enthalten gegenüber gekochten Kürbissen am meisten wertvolle Inhaltsstoffe und eignen sich zum Beispiel als Zutat für Rohkost oder herbstliche Salate. Übrigens: In Sachen Beta-Carotin, Vitamin C und Vitamin B6 lässt der Hokkaido-Kürbis die Konkurrenz weit hinter sich.
Ein Traum von einem Ofen-Hokkaido
Zaubern Sie sich etwas ganz Besonderes mit unserem Hokkaido-Kürbis aus dem Ofen. Wir füllen den Kürbis mit köstlichem Risotto und Kräuterseitlingen, überbacken ihn mit Scamorza und servieren ihn mit einem aromatischen Kerbel-Dip. Als perfekte Weinbegleitung zu dieser Kürbis-Offenbarung fragen Sie bitte bei Frank in der Weinabteilung nach einem Auxerrois. Auxe… was? Noch nie gehört? Kein Problem, Frank wird an dieser Stelle Licht ins vinophile Dunkel zaubern.
Für vier Portionen benötigen Sie:
- 2 kleine Hokkaido-Kürbisse
- 2 Schalotten
- 1 Knoblauchzehe
- 300 g Kräuterseitlinge
- 2 Stiele Thymian
- 50 g Parmesan
- 2 EL Olivenöl
- 200 g Risotto-Reis
- 100 ml trockenen Weißwein
- 450 ml Gemüsebrühe
- 2 EL Kürbiskernöl
- Salz & Pfeffer
- 200 g Scamorza
Für den Dip:
- 1 Bund Kerbel
- 250 g Schmand
- 50 ml Vollmilch
- ½ Zitrone
- 1 TL Chiliflocken

Ofen-Hokkaido: go!
- Den Backofen auf 200 Grad Ober-/Unterhitze (180 Grad Umluft) vorheizen.
- Kürbisse waschen, halbieren, die Kerne herauskratzen. Kerne waschen, vom Fruchtfleisch befreien, auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech geben und zusammen mit dem Kürbis auf einem weiteren mit Backpapier ausgelegten Backblech im vorgeheizten Backofen 15-20 Minuten rösten. Kerne auf der unteren Schiene, Kürbis darüber.
- Schalotten und Knoblauch pellen und fein würfeln. Pilze putzen und grob würfeln. Thymian waschen, trockenschütteln und die Blättchen von den Stielen streifen. Parmesan reiben.
- Olivenöl in einem Topf leicht erhitzen. Schalotten, Knoblauch und Pilze zugeben und 4-5 Minuten glasig anschwitzen. Reis zugeben und 2-3 Minuten anschwitzen. Mit Wein ablöschen und langsam einkochen lassen. Gemüsebrühe nach und nach zugeben, sodass der Reis leicht bedeckt ist. Sobald der Reis die Flüssigkeit aufgenommen hat, wieder etwas Brühe zugeben. Gelegentlich mit einem Holzlöffel umrühren. Den Reis insgesamt ca. 20 Minuten im Topf garen lassen und vom Herd nehmen. Kürbiskernöl, Thymian und Parmesan zugeben und mit Salz und Pfeffer würzen.
- Reis in die vorgegarten Kürbis-Hälften füllen. Scamorza in Scheiben schneiden und darauf geben. Im noch heißen Backofen bei 200 Grad Ober-/Unterhitze 15 Minuten gratinieren.
- In der Zwischenzeit, Kerbel waschen, trockenschütteln und ein paar Blättchen für die Garnitur beiseitelegen. Den restlichen Kerbel fein schneiden. Schmand, Milch und Kerbel mischen. Mit Zitronensaft, Salz, Pfeffer und Chili abschmecken. Die gerösteten Kürbiskerne wahlweise schälen.
- Kürbis aus dem Ofen nehmen, mit Kerbel und Kürbiskernen garnieren und mit dem Dip servieren.